“If you speak English very well, you will have the chance for something to tell.”
Dieser nicht ganz ernst zu nehmende Slogan will euch auf lockere Art klarmachen, dass euch an eurem Arbeitsplatz ganz unverhofft Kunden begegnen können, die kein Deutsch sprechen. Was tut ihr in einer solchen Situation? Kramt ihr in eurem Gedächtnis nach den längst verschollenen Schul-Englisch Vokabeln? Verschlägt es euch nach einem heftigen Adrenalinstoß gänzlich die Sprache? Oder meistert ihr diese Situation ganz souverän mit einem hervorragenden Fachenglisch? Wahrscheinlich ist von allem etwas dabei, denn kaum jemand ist immer perfekt auf alles vorbereitet.
Zu deiner Beruhigung ist außerdem zu sagen: Auch für die meisten ausländischen Kunden ist Englisch eine Fremdsprache! Das heißt, du musst nicht perfekt sein, aber ein einfaches Beratungsgespräch solltest du doch in Englisch führen können. In Englisch deswegen, weil die meisten Menschen auf der Welt sich in dieser Sprache verständigen können.
Ist ein praxisbezogener Englisch-Kurs notwendig?
Diese Frage könnt ihr euch nur selbst beantworten. Es kommt darauf an, wie viele fremdsprachige Kunden erfahrungsgemäß in eure Apotheke kommen und welche Ansprüche ihr an euch selbst habt. Vielleicht verlangt euer Chef/Chefin aber auch von seinen/ihren Mitarbeitern, dass sie auf solche Situationen gut vorbereitet sind. Dann würde ein spezieller Englischkurs sicher auch von eurem Arbeitgeber unterstützt und finanziert werden. Aber für den Anfang reicht vielleicht auch ein Online-Kurs, wie er aktuell auf dem “PTA-Forum online” monatlich mit wechselnden Themen angeboten wird: ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de
Ein guter Anfang – einfache Dialoge durchspielen
Übt zunächst einmal mit euren KollegInnen einfache Dialoge auf Englisch – angelehnt an kundenorientierte erfolgreiche Beratung, ungefähr so:
Ein Kunde kommt in die Apotheke und leidet ganz offensichtlich an einem grippalen Infekt. Um ihn beraten zu können, solltet ihr ihm einige Fragen stellen(1):
- What symptoms do you have?
- Headache, throat irritation, runny nose, congested nose, possibly elevatet temperature, cough?
- How long have you experienced these symptoms?
- Have you already taken any medication?
- Do you take regular medication?
Folgende Empfehlungen könntet ihr ihm bei einem grippalen Infekt mit auf den Weg geben:
- You should see a doctor because the symptoms point to a genuine influenza.
- Drink a lot, preferably water or herbal tea.
- Moisten your respiratory tract, for example by inhaling.
- Rest a lot.
- If the symptoms do not improve after two to three days, you must see a doctor.
Wahrscheinlich braucht ihr diesen Text gar nicht zu übersetzen, um zu wissen, worum es geht. Spielt am besten mit euren Kollegen einige Erkrankungen nach diesem Schema durch und holt euch eventuell fehlende Vokabeln aus einem Wörterbuch – bald werdet ihr keine Übersetzung ins Deutsche mehr brauchen, ihr bekommt ganz nebenbei eine Auffrischung in Sachen fachliche Beratung und Spaß macht es obendrein auch noch.
Zum Start haben wir euch hier die Top 10 Begriffe zum Thema Erkältung zusammengestellt:
- Fieber – fever
- grippaler Infekt – common cold (mild flu-like infection)
- echte Grippe – genuine influenza
- Gliederschmerzen – pains in the joints
- Halsschmerzen – sore throat
- Heiserkeit – hoarseness
- Husten – cough
- Kopfschmerzen – headache
- laufende/verstopfte Nase – runny/congested nose
- Schnupfen – rhinitis
Fremdsprachige Kunden? Vorbereitung ist alles!
Wenn ihr und eure Kollegen auf jede, sprachlich noch so schwierig erscheinende Situation vorbereitet sein wollt, ist das Anlegen einer „Sprachkartei“ sehr sinnvoll.
Schreibt alle wichtigen Begriffe, Vokabeln, Redewendungen und spezielle Ausdrücke gut leserlich auf Karteikarten und lernt sie auswendig. Auch Begriffe, die ihr euch beim besten Willen nicht merken könnt, solltet ihr aufschreiben und in entsprechende Register einsortieren. So habt ihr sofort Zugriff, wenn es mal ganz schnell gehen muss. Vielleicht könnt ihr auch Karteikästen nach Erkrankungen oder Beschwerdebildern anlegen, dann habt ihr die passenden Vokabeln und Redewendungen sofort parat.
Do you speak English?
Eine besonders kundenfreundliche Idee ist es auch, auf eurem Namensschild unter dem Namen gleich eure Sprachkenntnisse bekannt zu geben. Auch eine kleine bunte Fahne eurer eigenen Nationalität kann auf dem Namensschild sichtbar sein. Dann wissen eure Kunden sofort, an wen sie sich bei Sprachproblemen wenden können.
Quelle: 1. 2018 Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH, Seiten-ID: http://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=4285